Hallo,
ich habe auf der Seite des Med. Labor Bremen noch etwas gefunden, was event. interessant sein könnte:
Absorption und Metabolismus von Quecksilber aus Amalgamfüllungen. (1) Inhalation von dampfförmigem Quecksilber (Hg0). (2) Neuronaler Transport von dampfförmigem Quecksilber (Hg0) in das Gehirn.(3) Verschlucken von anorganischem Quecksilber (Hg0, Hg2+) und von Amalgampartikeln (HgA).(4) Eindringen von Quecksilber in Dentin und Pulpa.(5) Eindringen von Quecksilber in Zahnwurzel und Alveolarknochen.(6) Diffusion von Quecksilber in die Gingiva.
Hg0 penetriert Erythrozyten und Leberzellen. Nach Oxidation wird es als Hg2+ hauptsächlich in Niere und Leber deponiert. Verschlucktes metallisches Quecksilber (Hg0) und Amalgampartikel (HgA) werden vom Körper nicht aufgenommen. Nur ein Teil (ca. 15%) des ionisierten Quecksilbers (Hg2+) wird im Darm absorbiert. Ob im Darm das toxische und gut absorbierbare Methylquecksilber (MeHg) entsteht, ist umstritten.
DMPS-Test
DMPS (2,3-Dimercaptopropan-1-sulfonsäure, Natriumsalz) bildet mit den folgenden Schwermetallen in absteigender Affinität (Zn, CU, AS, Hg, Pb, Sn, Fe, Cd, Ni, Cr) wasserlösliche Komplexe. Es eignet sich daher für die Mobilisierung von Schwermetallen (sog. Depots) aus Organen. Diese Eigenschaft wird beim DMPS-Test diagnostisch genutzt.
Der DMPS-Test wird hauptsächlich zum Nachweis einer chronischen Schwermetallbelastung eingesetzt. Diese ist oft nur an einer erhöhten Schwermetallausscheidung im Harn nach DMPS-Gabe und nicht an den Blut- und/oder Spontanurinkonzentrationen zu erkennen. Der DMPS-Test wird daher auch als „toxikologisches Vergrößerungsglas“ bezeichnet.
Besonders im Zusammenhang mit der Quecksilberbelastung durch Amalgamfüllungen wird der DMPS-Test seit einigen Jahren verwendet (1). Die Quecksilberbelastung durch Amalgamfüllungen kann nämlich wesentlich höher sein als bisher vermutet wurde, da Amalgam keineswegs ein inertes Material ist, sonders besonders unter Kaubelastung korrodiert und neben Amalgampartikeln auch dampfförmiges Quecksilber in die Mundhöhle abgibt (Abb.). Die Quecksilberaufnahme aus Amalgamfüllungen kann um ein Mehrfaches höher liegen als die Quecksilberaufnahme aus der Nahrung (2). Obwohl die in Spontanurinproben bei Amalgamträgern gemessenen Quecksilberkonzentrationen im allgemeinen deutlich unter der von der WHO angegebenen kritischen Grenze von 50 µg/l liegen, sprechen inzwischen zahlreiche kasuistische Berichte für toxische Effekte dieser langzeitigen chronischen Hg-Belastung durch Amalgamfüllungen (1). Der DMPS-Test wird von vielen Ärzten, die sich mit der Amalgamproblematik beschäftigen, als diagnostisches Instrument geschätzt.
DMPS-Mobilisationstest*
1. Urin I: 10-20 ml Spontanurin vor Gabe von DMPS (Dimaval®) zur Untersuchung auf Zink.
2. 3 mg DMPS (Dimaval®)/kg Körpergewicht langsam i. v. oder 10 mg DMPS (Dimaval®)/kg Körpergewicht als Kapsel oral auf nüchternen Magen.
3. Patienten ca. 150 ml Tee, Wasser, Limonade o. ä. trinken lassen.
4. Urin II: 10-20 ml Spontanurin 30-45 Minuten nach DMPS i. v. bzw. 2 Stunden nach DMPS oral zur Untersuchung auf Kupfer und Quecksilber.
Kontraindikationen:
Eingeschränkte Nierenfunktion. (Kreatinin im Serum > 2,5 mg/dl).
Nebenwirkungen:
Nach i.v.-Injektion von Dimaval kann es bei 1% der Patienten zu flüchtigen Hautreaktionen kommen. Vegetativ sehr labile Patienten können einen Kollaps erleiden.*
Beurteilung:
Urin I: Zink unter 140 µg/g Kreatinin spricht für einen chronischen Zinkmangel.
Urin II: Quecksilber über 50 µg/g Kreatinin spricht für eine Quecksilberbelastung durch Amalgam. Bei stark erhöhten Kupferwerten (über 2000 µg/g Kreatinin) und einer Quecksilberausscheidung von unter 50 µg/g Kreatinin ist ein erneuter DMPS-Test nach 4 Wochen zu erwägen, da die Quecksilberdepots wegen der höheren Affinität des DMPS zum Kupfer eventuell nicht ausreichend mobilisiert wurden. Hinweise zur Therapie finden sich bei Daunderer.*
*Daunderer, M.: Handbuch der Umweltgifte, ecomed, 1991.
Quelle: mlhb.de
Ciao
MAX