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Meulengracht (Juckreiz, Medikamente, Alkohol und sonstiges)
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Billy_Rubin:
Hallo!
Im Zuge einer Blutuntersuchung wurde bei mir ein erhöhter Bilirubinwert (2,1 mg/dl) festgestellt. Alle anderen Werte waren optimal. Vom Arzt wurde mir erläutert, dass dies wohl MM sei und soweit auch nicht weiter schlimm. Damit ließe sich auch klären warum ich immer mal wieder wegen gelber Augen angesprochen wurde. Für mich ergeben sich jetzt ein paar Fragen:
1) Auch wenn ich hier und in anderen Forum viele Beiträge finde in denen fast alle Übel der Welt als mögliche Folge der Morbus Meulengracht Erkrankung angesehen werden, geht es mir soweit ganz gut. Die einzige Einschränkung ist ein Juckreiz (laut Hautarzt "Nesselsucht") den ich schon über längeren Zeitraum habe und durch Einnahme eines Antihistaminikums (Cetirizin) unterdrücke.
Ich habe jetzt einerseits gelesen, dass ein erhöhter Bilirubin-Wert mit Juckreiz einhergehen kann, andererseits dass MM i.d.R. keinen Ruckreiz zur Folge hat. Was stimmt jetzt?
2) Ich mit Ausnahme des o.g. Cetiricins selten Medikamente - bei Kopfschmerzen habe ich aber sicher auch schon mal Paracetamol eingenommen und keine negativen Folgen bemerkt. Jetzt habe ich gelesen, dass man dies unterlassen sollte. Ich habe schon oft gehört, dass insbesondere Paracetamol schlecht für die Leber sei und tunlichst nicht nach Alkoholkonsum eingenommen werden soll (wie allerdings alle Medikamente).
Jetzt meine vlt. etwas naive Frage: Warum ist Paracetamol besonders bei MM zu vermeiden? Meine Leberwerte sind doch soweit gut - und Nebenwirkungen habe ich auch nicht bemerkt?
3) Hier habe ich auch Kommentare von Leuten gefunden die Alkohol aufgrund von MM schlechter vertragen. Ich selbst vertrage Alkohol genauso gut bzw. genauso schlecht wie andere. Natürlich ist mir bewusst, dass es in jedem Fall gesünder ist auf Alkohol zu verzichten. Meine Frage ist nun: Ist für mich Alkohol-Trinken noch ungesünder als für andere - auch wenn ich bzgl. der Verträglichkeit keine Unterschiede bemerke?
4) Ich bin Blutspender und mein Blutspendezentrum war bisher immer sehr zufrieden mit meinen Blutwerten. Werde das nächste Mal dem Arzt von meinem erhöhten Bilirubin erzählen. Ist das nun ein Ausschlusskriterium? (Habe bisher nur gelesen, dass es zu falschen Ergebnissen bei Test führen kann)
Wie vielleicht schon aus dem Geschriebenen von oben deutlich wird, bin ich eigentlich nicht besonders beeinträchtigt und wollte mich deshalb eigentlich nicht weiter mit dem Thema Morbus Meulengracht befassen. Irgendwie ist das nämlich wie das Lesen von Nebenwirkungen auf Beipackzetteln - je mehr man liest desto beunruhigter ist man. Allerdings haben sich nun doch diese Fragen hier ergeben. Ich würde mich freuen wenn ich ein paar Antworten bekäme.
MfG
Bili
P.S.: Achja, hilft eigentlich Vitamin C dabei den Bilirubinwert zu senken?
Medizinmann99:
Hallo,
1.) kann ich auch nicht beantworten. Erinnere mich nicht in den Symptomlisten hier oder im Parallelforum etwas darüber gelesen zu haben.
Wahrscheinlicher ist meiner Meinung nach daß der Juckreiz eine andere Ursache hat. Grundsätzlich wird schulmedizinisch keine maßgebliche Diagnostik gemacht sondern nur die üblichen nichtssagenden 08/15 Untersuchungen d.h. wenn Dus genau wissen willst worans liegt dann solltest eine entsprechende Diagnostik machen lassen z. Bsp. das hier alles:
http://www.spezialklinik-neukirchen.de/diagnostik.html
Die meisten Hauterkrankungen usw. liegen nämlich ursächlich an Vergiftungen. Die Schulmedizin macht grundsätzlich niemals irgendeine Vergiftungsdiagnostik.
2.) Paracetamol benötigt um entgiftet zu werden einen "Entgiftungsweg" der Leber der bei Meulengrachtlern bereits reduziert ist:
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Einer dieser Stoffwechselwege ist die so genannte Glukuronidierung. Dabei wird eine Substanz, die den Körper über die Niere oder die Galle nicht selbständig verlassen kann, so verändert, dass sie wasserlöslich ist. Damit kann sie über den Urin oder die Leber ausgeschieden werden. Verantwortlich dafür sind bestimmte Enzyme, die sich in der Leber, aber auch in den Kontaktflächen zur Außenwelt wie der Mund- und Darmschleimhaut sowie der Lunge befinden. Diese Enzyme entgiften nicht nur Medikamente, sondern auch in Verbrennungsgasen und Zigarettenrauch enthaltene krebserregende Stoffe. Nicht jeder Mensch verfügt über die gleichen Fähigkeiten, den Körper auf diesem Weg zu entgiften. „Der Schlüssel liegt in der genetischen Programmierung, also in den Genen“, sagt Professor Strassburg. „Sie entscheiden, ob ein Entgiftungsenzym in ausreichender Menge oder mit ausreichender Aktivität hergestellt wird.“
Die Arbeitsgruppe untersucht und identifiziert genetische Varianten dieser Enzymgene. Dabei handelt es sich um vererbte minimale Veränderungen des Erbguts, die über die Funktion von Enzymen entscheiden können. Bei ihren Untersuchungen beschäftigen sich die MHH-Forscher mit einer der häufigsten vererbten Krankheiten: der Gilbert-Meulengrachtschen Erkrankung, die etwa neun Prozent der Bevölkerung betrifft. Die Gilbert-Erkrankung ist für sich genommen unkompliziert, bedarf keiner Behandlung und führt bei den Betroffenen nur zu einer unkompliziert verlaufenden, vorübergehenden Gelbsucht nach Stresseinwirkung. Ihre Ursache ist eine genetische Reduktion der Funktion eines Enzyms. „Bei dieser Krankheit ist die Verminderung eines Stoffwechselweges also bereits im Erbgut festgelegt“, sagt Professor Strassburg. „Zu Komplikationen kommt es aber dann, wenn der Betroffene auf ein Therapie mit Medikamenten angewiesen ist, die auf diesen oder ähnliche Stoffwechselwege zurückgreifen.“
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3.) Generell vertragen MMler Alkohol schlechter als Gesunde.
4.) Soweit ich weiß können MMler ganz normal Blut spenden. Soweit ich weiß, habe mich nie genauer informiert über das Thema.
Es kommt auf die genetische Ausprägung an (siehe dazu die Postings von Fenris hier und im Parallelforum), ob man MM schwach oder stark hat, außerdem auch auf die Umwelteinflüsse.
Vitamin C hat normalerweise auf den Bilirubinwert so gut wie keine Auswirkung (vielleicht im mikroskopischen Bereich weil Vitamin C die Entgiftung verbessert).
Liebe Grüße
Medizinmann99
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