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Organspenden besser nicht!
Medizinmann99:
Hallo,
von hier:
http://www.gesundheitsforum-mainz-wiesbaden.de/forum/viewtopic.php?t=3445
Ich persönlich bin dagegen aus den unten skizzierten Contra-Gründen. In Österreich ist übrigens jeder gesetzlich automatisch Organspender, der nicht explizit Widerspruch einlegt (schriftlich an irgendwelche Behörden --> Eintrag in ein zentrales Register). Wies in Deutschland ist weiß ich grad nicht genau.
Liebe Grüße
Medizinmann99
-----------
Organspende - wie steht ihr dazu?
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morro
Anmeldungsdatum: 02.05.2006
Beiträge: 1444
Wohnort: Berlin
Neuer BeitragVerfasst am: Sa Mai 17, 2008 16:33:34 Titel: Organspende - wie steht ihr dazu? Antworten mit Zitat
Hallo ihr Lieben!
Das ist zwar jetzt nicht gerade das "schönste" Thema, aber interessieren würde es mich schon, wie ihr zur Organspende oder auch zum Empfang dergleichen steht?
Ich hab mich bisher kaum damit auseinandergesetzt, bis ich gestern zufällig einen kleinen Ausweis bzw. ein Kärtchen in Händen hielt, auf dem man sich ausdrücklich gegen eine Organspende sowie die Annahme von fremden Organen entscheidet. Nun saß ich erstmal ratlos vor dem Thema und wusste nicht, ob ich selbst diesen Ausweis ausfüllen und künftig mit mir tragen will?
Ich bin auf meiner Recherche ziemlich schnell auf einige Kritik-Seiten zur Organspende im Netz gestoßen (neben den Seiten der Befürworter), um mir ein näheres Bild darüber zu machen. Was eine Organspende überhaupt bedeutet, welche Vorraussetzungen der angeblich "Tote" zur Organentnahme erfüllen muss, und wie die Explantation an sich von statten geht. In meiner naiven Vorstellung, glaubte ich ja immer, dass man erst gänzlich "gestorben" sein muss, bevor es zu einer Entnahme kommt. - Ob ich noch großartig erwähnen muss, wie schnell ich daraufhin das Kärtchen ausgefüllt habe und in meine Geldbörse gesteckt habe?
Es gibt zwar noch mehr davon im Netz, aber
hier mal exemplarisch zwei Pro-Seiten:
http://www.organspende-info.de/
http://www.dso.de/
... und hier auch zwei Kontra-Seiten:
http://www.initiative-kao.de/
http://www.transplantation-information.de/index.html
Edit:
Und hier noch ein "Offener Brief" der GGB Lahnstein zum Thema:
http://www.ggb-lahnstein.de/index.php?id=17&backPID=17&tt_news=17
_________________
Liebe Grüße,
Karin
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Christiane
Anmeldungsdatum: 20.06.2007
Beiträge: 575
Neuer BeitragVerfasst am: So Mai 18, 2008 11:12:48 Titel: Antworten mit Zitat
Hallo Karin,
ich will eigentlich seit Jahren einen Organspendeausweis beantragen - habe es aber wegen des Aufwands immer wieder verpennt.
Abgesehen davon macht das nicht wirklich etwas, denn sollte etwas sein - z.B. Unfall mit anschließendem Hirntod - werden die Angehörigen sowieso in jedem Fall gefragt, ob eine Organentnahme gewünscht/in Ordnung ist.
Dass damit 'Schmuh' betrieben wird, darüber mache ich mir schon auch Gedanken. Aber nicht hinsichtlich dessen, dass sie mich ausnehmen wie eine Weihnachtsgans, obwohl ich noch am Leben bin, als vielmehr die Beschränkung der Organe. Ich bin nämlich bereit, alles zu spenden (wenn sies denn überhaupt haben möchten - als schwere Raucherin ist meine Lunge wohl kaum zu etwas gebrauchen, meine Leber und Herz dürften auch nicht mehr gerade werksneu sein Rolling Eyes ), aber ich möchte nicht Augen/Netzhaut spenden. Irrational, aber ist so. Alles andere können sie haben, aber nicht die Augen.
Mein Mann und ich haben darüber gesprochen und uns das gegenseitig versichert, denn wir werden ja diejenigen sein, die primär gefragt werden, falls etwas ist. Also bei ihm dürfen sie alles, bei mir alles bis auf die Augen.
Wie gesagt: Ich finde es eine total gute Sache. Was soll das Zeug bei mir verrotten, wenn andere damit leben können? Um ehrlich zu sein fände ich es sogar eine tröstliche Angelegenheit. Es ist ja eine Angelegenheit, mit der man sich gerenell nicht sehr gerne beschäftigt .. aber wenn ich mir vorstelle, mein Mann stirbt, fände ich den Gedanken tröstlich, dass jemand noch mit seiner Niere weiterlebt, dass ein Teil von ihm noch da ist und jemand anderem zu Leben oder Lebensqualität verhilft.
Und wie gesagt: Dass sie dann 'zu früh abschalten' könnten .. darum mache ich mir keine Gedanken.
Lieben Gruß
Christiane
PS: Und noch mal zu dem 'zu früh' ... Selbst wenn sie zu früh meinen Tod erklären sollten, obwohl ich vielleicht mit einer Chance zu 1:weißtnichtwas wieder aufgewacht wäre .... dann wünsche ich das sowieso nicht. Denn danach ohne Folgeschäden, das gibt es eigentlich nicht. Und ich halte nichts davon, krampfhaft um mein Leben zu kämpfen, nur damit ich danach lebenslang ein Pflegefall bin.
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morro
Anmeldungsdatum: 02.05.2006
Beiträge: 1444
Wohnort: Berlin
Neuer BeitragVerfasst am: So Mai 18, 2008 12:16:45 Titel: Antworten mit Zitat
Hallo Christiane Very Happy
So dachte ich mir das ja vorher auch immer. Man will ja wenigstens helfen, wenn man selbst schon tot ist! Aber ob sich die Ärzte auch daran halten und wirklich nur die Organe entnehmen, die Du freigegeben hast? Das Beispiel von Renate Greinerts Sohn zeigt leider ein völlig anderes, und sie ist leider kein Einzelfall. Hier der Link dazu: Renate Greinert
Bei Komplettspenden werden auch die Knochen und die Knorpelmasse mit entfernt und durch Holzstäbe im Körper ersetzt und ausgestopft. Oder man kann sich sogar zusätzlich für eine komplette Hautexplantationen entscheiden.
Der springende Punkt beim so genannten Hirntod ist halt, dass man trotz dieser Diagnose sehr wohl noch sehr viel mitbekommen kann, aber unfähig ist, sich zur Wehr setzten zu können. Nicht umsonst werden die Organspender nämlich vor der Ausräumung anästhesiert oder aber auf dem OP-Tisch festgeschnallt! Wäre man tatsächlich hirntot, wäre dies aber völlig unnötig, weil das Gehirn ja dann keine Schmerz- und Angstsignale mehr an seinen Körper weiterleiten kann.
Einige Augenzeugen vom Klinikpersonal berichteten von Explantationen, bei welchen der Patient bzw. Spender nicht anästhesiert wurde, dass diese sich zum Teil heftig zur Wehr gesetzt haben - bis hin zum Aufbäumen des Körpers und dem Hervorstoßen von gurgelnden Lauten. Das muss wohl eine unvorstellbare Qual sein, der man sich da unversehens ausliefert. Shocked Mit einem würdevollen Tod hat das meiner Ansicht nach leider nicht mehr viel zu tun.
Hier bereichten sie über einen aktuellen Fall in den USA, bei denen der Spender wieder komplett aufgewacht ist... quasi eine Rettung in letzter Minute!
Zach Dunlap
Die Frage ist: Wie zuverlässig sind diese willkürlichen Richtlinien wirklich, welche den so genannten Gehirntod festlegen und damit die Organentnahme legalisieren? Denn selbst wenn man mittels eines Gerätes an den äusseren Hirnbereichen keine Signale mehr empfängt und das EEG eine Nullinie aufzeigt, kann man in den tieferen Hirnregionen durchaus noch Funktionen nachweisen. Und das Gehirn ist eben leider noch nicht vollständig erforscht.
_________________
Liebe Grüße,
Karin
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Schmetterling
Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 41
Wohnort: Baden-Württemberg
Neuer BeitragVerfasst am: So Mai 18, 2008 18:22:19 Titel: Antworten mit Zitat
morro hat Folgendes geschrieben:
Hallo Christiane Very Happy
Der springende Punkt beim so genannten Hirntod ist halt, dass man trotz dieser Diagnose sehr wohl noch sehr viel mitbekommen kann, aber unfähig ist, sich zur Wehr setzten zu können. Nicht umsonst werden die Organspender nämlich vor der Ausräumung anästhesiert oder aber auf dem OP-Tisch festgeschnallt! Wäre man tatsächlich hirntot, wäre dies aber völlig unnötig, weil das Gehirn ja dann keine Schmerz- und Angstsignale mehr an seinen Körper weiterleiten kann.
Einige Augenzeugen vom Klinikpersonal berichteten von Explantationen, bei welchen der Patient bzw. Spender nicht anästhesiert wurde, dass diese sich zum Teil heftig zur Wehr gesetzt haben - bis hin zum Aufbäumen des Körpers und dem Hervorstoßen von gurgelnden Lauten. Das muss wohl eine unvorstellbare Qual sein, der man sich da unversehens ausliefert. Shocked Mit einem würdevollen Tod hat das meiner Ansicht nach leider nicht mehr viel zu tun.
Hier bereichten sie über einen aktuellen Fall in den USA, bei denen der Spender wieder komplett aufgewacht ist... quasi eine Rettung in letzter Minute!
Zach Dunlap
Die Frage ist: Wie zuverlässig sind diese willkürlichen Richtlinien wirklich, welche den so genannten Gehirntod festlegen und damit die Organentnahme legalisieren? Denn selbst wenn man mittels eines Gerätes an den äusseren Hirnbereichen keine Signale mehr empfängt und das EEG eine Nullinie aufzeigt, kann man in den tieferen Hirnregionen durchaus noch Funktionen nachweisen. Und das Gehirn ist eben leider noch nicht vollständig erforscht.
Genau deswegen möchte ich für mich persönlich (und eigentlich auch für Familienmitglieder) keine Organspende und habe das auch auf dem Organspendeausweiß angkreuzt. Ich bin mir zwar nicht sicher, inwiesfern sich die Ärzte dann wirklich daran halten, aber das ist wieder ein anderes Thema...
Zudem möchte ich sozusagen als "ganzer Mesch" beerdigt/verbrannt werden. Wenn ich mir vorstelle, dass mir sämtliche Organe entnommen werden und dann nur noch die "Reste" beerdigt Shocked zwar hat man dann auch wieder etwas das Gefühl weiterzuleben, aber vielleicht werden die Organe ja auch Menschen vergeben, denen ich sie nicht hätte geben wollen...
Im Grunde genommen bin ich auch grundsätzlich gegen Organspenden. Lebendspenden finde ich ok, aber was darüber hinausgeht nicht. Für mich fängt hier der Mensch an Gott zu spielen und er versucht seinem Wunsch auf ewiges Leben näher zu kommen. So schlimm es klingen mag, aber ich finde, wenn man eine tötliche Krankheit hat, die nur durch Organspende geheilt werden könnte, dann muss man sich damit abfinden und ggf. früher sterben, so ist das Leben. Ich finde nicht, dass der Mensch das Recht hat Organe "weiterzugeben.
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morro
Anmeldungsdatum: 02.05.2006
Beiträge: 1444
Wohnort: Berlin
Neuer BeitragVerfasst am: So Mai 18, 2008 18:39:57 Titel: Antworten mit Zitat
Jetzt, da ich seit kurzem weiß, dass das alles nicht so sauber, harmlos und unbedenklich von statten geht, will ich auch selbst kein fremdes Organ mehr haben. Denn das Wissen darum, dass da jemand für mich während des aktiven Sterbens so gelitten hat, würde mir keine Ruhe mehr lassen.
Zudem muss man auch an das Danach denken: Wenn mir z.B. ein fremdes Organ eingesetzt werden würde, wäre ich Zeit meines Lebens auf diverse Medikamente angewiesen, damit das Fremdorgan nicht vom Körper abgestoßen wird. Aber dabei wird oft verschwiegen, dass durch diese Medikamente dann eben weitere Organe schwer geschädigt werden...
Abgesehen von den Unfallopfern, geraten die Menschen doch erst durch die ernährungs-, umwelt- und lebensbedingten Zivilisationskrankheiten (oder schlechte Lebensführung) in diese missliche Lage, ein Fremdorgan zu brauchen. Mangels Aufklärung oder Selbstverschuldung - so oder so wäre der ganze Aufwand doch eigentlich gar nicht nötig und von vorneherein vermeidbar!
Ich las auch von einem Fall einer mitte-30jährigen Asthma-Patientin. Ihr wurde diagnostiziert, dass sie nicht mehr lange zu Leben hätte und traf daraufhin die schwerwiegende Entscheidung ihre Organe zu spenden. Sie starb dann eben auch bzw. erstickte an ihrem Asthma und wurde für hirntot erklärt. Ihr Körper wurde auf übliche Weise in einer Komplett-Explantation ausgeräumt.
Das ist doch der pure Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass dies alles von Anfang an durch eine gesunde Vollwert-Ernährung sehr wohl verhindert hätte werden können!! Shocked
_________________
Liebe Grüße,
Karin
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Sourire
Anmeldungsdatum: 19.02.2008
Beiträge: 66
Wohnort: Nordwestdeutschland
Neuer BeitragVerfasst am: Mo Mai 19, 2008 13:51:42 Titel: Antworten mit Zitat
All die hier aufgeführten Überlegungen sind berechtigt und jeder für sich muss entscheiden, was er für seinen eigenen Körper annehmen oder von seinem Körper geben möchte.
Was mich betrifft: Seit meinem 16. Lebensjahr trage ich einen Organspendeausweis mit mir und ich habe mich auch endlich für eine evtl. Knochenmarkspende typisieren lassen. Vorausgesetzt, dass meine Leukos nicht mal wieder aufgrund einer Erkältung oder dergleichen zu hoch sind, spende ich Blut.
Warum? Mit 16 habe ich meinen Mopedführerschein und mit 18 den fürs Auto und Motorrad gemacht, da gehörte es irgendwie für mich zum Thema dazu, dass man Organspender wird (makaber, aber wahr). Dann bekam ich 3 Kinder. Allein bei der Vorstellung, dass eines meiner Kinder oder ein anderer, mir lieber Mensch, durch eine Krankheit oder einen Unfall auf fremde Organe angewiesen sein könnte und diese dann ggf. nicht zur Verfügung stehen könnten, überzeugt mich, selbst Organspender zu sein und zu bleiben, auch wenn ich inzwischen nicht mehr Motorrad fahre. Schließlich muss ich das, was ich von anderen Menschen erwarte, erst einmal selbst leisten.
Solange ich – zum Glück und Gott sei Dank – einigermaßen kerngesund bin, will ich persönlich mir nicht anmaßen, meine Gedanken im Fall einer Bedürftigkeit vorzubestimmen. Was weiß ich denn jetzt aus einer theoretischen Überlegung heraus, was wäre, wenn ich selbst einmal ein Organ benötigen würde. Würde ich „nein“ sagen, wenn eines zur Verfügung stehen würde? Wenn es um mein Leben ginge??! Ich glaube nicht.
Die Sorge, dass etwas bei der Feststellung des Todes vor der Organentnahme schief gehen könnte, dass man einem geldgierigen Kriminellen in die Hände fällt, ist nicht von der Hand zu weisen. Die Wahrscheinlichkeit ist aber wohl sehr gering. Wir haben vor so vielen Dingen Angst, die passieren könnten, steigen aber fast alle täglich in ein Auto und riskieren damit – statistisch betrachtet – viel mehr unsere Gesundheit und unser Leben. Ich gehöre auch zu den Autofahrern und nehme auch zu Fuß und per Fahrrad am gefährlichen Straßenverkehr teil. Ohne darüber nachzudenken. Nicht nur aus Notwendigkeit, sondern oft genug zu Zwecken der Freizeitgestaltung, also zum Vergnügen. Gefahren sind sehr relativ.
LG Sourire
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Un jour sans sourire est un jour perdu!
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Hanno
Anmeldungsdatum: 29.01.2008
Beiträge: 156
Wohnort: Saarland
Neuer BeitragVerfasst am: Mo Mai 19, 2008 14:17:36 Titel: Antworten mit Zitat
Mahlzeit,
ich seh es ähnlich wie Sourire, zumal ich den Großteil der Fahrten die ich zu erledigen habe mit dem Motorrad erledige. Ich habe mit meiner Frau vereinbart, daß wir beide situationsbezogen die Organspende des jeweils anderen entscheiden wollen. Daher tragen wir auch keine Ausweise, weil der überlebende Partner die letzte Entscheidung behalten soll.
Ich bin aber absolut damit einverstanden meine Organe vollständig zu spenden. So wie ich auch selbst ein Spenderorgan im Notfall nehmen würde.
Auch wenn wir eine bessere Ernährung und viele auch einen gesünderen Lebenswandel führen als ein Großteil der Bevölkerung (was uns ja zu idealen potenziellen Organspendern macht), sollten wir nicht glauben, nicht auch selbst erheblich erkranken zu können. Sei es durch Altschäden, Umwelteinflüsse, genetische Vorbelastungen oder unfallbedingt.
Und z.B. bei Leber- oder Nierenversagen (egal aus welcher Ursache heraus) werde ich mit Anfang 40 sicherlich nicht denken, meine gottgebene Zeit wäre nun zu Ende (zumal ich eh von bedingtem Entstehen überzeugt bin) sondern bereitwillig ein Spenderorgan annehmen. Zumal durch meine Ernährungsform und meinen Lebenswandel eine gute Verträglichkeit prognostiziert werden könnte. Das ich nicht die gleiche Lebensqualität wie vorher hätte, ist klar - alleine die Immunsuppressiva sind natürlich eine Riesenbelastung, aber "was besseres als den Tod finden wir überall" um mal den philosphierenden Bremer Esel zu zitieren. Auch wenns nur ein paar Jahre Gelegenheit sind gutes Karma fürs nächste Leben aufzubauen Smile
_________________
LG
Hanno
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marie
Anmeldungsdatum: 15.04.2008
Beiträge: 49
Wohnort: Hamburg
Neuer BeitragVerfasst am: Mo Mai 19, 2008 17:46:02 Titel: Antworten mit Zitat
Wow! Hier wird diskutiert und Meinungen offen gelegt., das finde ich gut. Vielen Dank für den offenen Brief von GGB Lahnstein zum Thema. Das finde ich höchst interessant wie es in Deutschland gehandhabt wird...
Also ich komme aus der 3. Welt wo Menschen in Bars gekiddnappt (und mit K.O. Tropfen abgeschleppt) werden und dann im Park samt Kanülle frisch operiert aufwachen ohne Augen und ohne Niere. ...(der Knüller für ganz Arme: erst kostenlos den Blinddarm entfernen und auch mit gleich die Niere!!!) Nicht cool.... Hier sind die Menschen nicht mal Hirntod.. und noch was schockiges ist meine geliebte Kollegin die grade 42 Jahre alt geworden ist, sie hatte von einem Tag auf den anderen eine Hirnblutung, sie wurde vor 3 Wochen ins künstliche Komma gelegt und kann noch nicht aufgeweckt werden, weil sie wohl zuviele Schäden davon getragen hat. Wir warten täglich dass das geschieht, ich wäre totunglücklich wenn Jemand ihr die Chance nehmen würde für ein Organ für jemand anderes und sie ihren Sohn der grade 18 geworden ist alleine ohne Mutter (auch wenn mit Hirnschaden...) leben muss... Dramatische aber frische Geschichten aus meinem Umkreis...
Natürlich weiss ich nicht was ich denken würde wenn meine Kollegin 10 Jahre in Komma läge, oder die Personen die gekidnappt werden arm und ohne Hab und Gut in Slums leben.... puh, bin ich Jesus um darüber zu richten?
Ich möchte kein lebender Supermarkt sein oder als Arzt mein Geld mit Organen verdienen zu müssen...
Ich möchte jedenfalls Menschen die anders denken und mit ihrem Körper umgehen respektieren und verstehen, ich finde diese Diskussion hier sehr gut. Ich melde mich wenn ich die vielen Links gelesen habe, wieder!
_________________
Viele Grüße!
Marie
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Hanno
Anmeldungsdatum: 29.01.2008
Beiträge: 156
Wohnort: Saarland
Neuer BeitragVerfasst am: Mo Mai 19, 2008 19:55:42 Titel: Antworten mit Zitat
Hallo Marie,
die Zustände die du schilderst sind natürlich skandalös, aber ich bin einigermaßen guter Dinge, daß die Maßnahmen die in der EU getroffen wurden dies zumindest hier zu verhindern, greifen.
Leider gibt es reiche Säcke die sich in Indien oder in anderen Ländern Transplantate kaufen und es gibt kriminelle Ärzte die innerhalb der EU solche Transplantate einsetzen. Das muß rigoros verfolgt und bestraft werden (was es wohl auch wird, wenn auch nicht mit der nötigen Konsequenz).
Aber ich finde, das hat mit der Grundsatzdiskussion hier nicht zwingend was zu tun. Leider gibt es in vielen an sich sinnvollen Bereichen solche Auswüchse, weshalb aber das Sinnvolle selbst nicht unbedingt in Frage gestellt werden muß.
_________________
LG
Hanno
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morro
Anmeldungsdatum: 02.05.2006
Beiträge: 1444
Wohnort: Berlin
Neuer BeitragVerfasst am: Mo Mai 19, 2008 20:20:07 Titel: Antworten mit Zitat
Hallo ihr Lieben!
Für mich stellt sich halt immer noch die Frage: wie tot ist man wirklich, wenn man als hirntot bezeichnet wird? Das lässt mir einfach keine Ruhe. Denn ich will nicht auf dem OP-Tisch enden und noch alles mehr oder weniger mitbekommen. Davor hab ich einfach Angst!
Ich hoffe, ich komme auch nie in die Situation, in welcher ich mal auf ein Fremdorgan angewiesen bin. Ich fahre ja schließlich auch Motorrad, wenn auch nur selten mal, wenn ich zuhause in Bayern bin. Da hätte ich ehrlich große Konflikte, und ich wüsste dann nicht was ich tun würde. Denn jetzt rede ich mich ja noch leicht in meinem 'jugendlichen Leichtsinn'...
Btw: In Österreich soll ja jeder automatisch ein Organspender sein, wenn er keine schriftliche Wiederspruchserklärung hinterlegt hat. Wie das wohl in anderen europäischen Ländern gehandhabt wird?
_________________
Liebe Grüße,
Karin
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Schmetterling
Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 41
Wohnort: Baden-Württemberg
Neuer BeitragVerfasst am: Mo Mai 19, 2008 21:20:39 Titel: Antworten mit Zitat
@Karin die Frage, wie tot man wirklich ist, wenn man hirntot ist stelle ich mir auch, deswegen habe ich sogar Angst vor Operationen in Vollnarkose (hatte ich zum Glück nur einmal im Alter von 4 Jahren), denn man hört auch hier immer wieder, dass die Narkose nicht richtig wirkt und manche Menschen, dann Schmerzen leiden, sich aber nicht melden können, weil sie durch die Narkose gelähmt sind. So ähnlich stelle ich mir das auch beim Hirntot vor Shocked
Was in der dritten Welt bezüglich Organspende getrieben wird ist natürlich das allerletzte, genauso das was diesbezüglich auf der ganzen Welt illegal abläuft.
Das ist für mich ein weiterer Grund Organspende abzulehnen, sowohl das Geben, als auch das Nehmen.
Gut, man kann das als gesunder Mensch einfach so dahersagen, ich gebe keine Garantie, dass ich meine Meinung behalten würde, wenn ich auf ein Spenderorgan angewießen werde.
zum Thema Österreich: Ich weiß zwar nicht, wie genau das hier in Deutschland geregelt ist, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass da auch viel "Unfug" betrieben wird, d.h., dass sicherlich auch Organe entbommen werden, wenn sich der Tote oder dessen Angehörige gegen eine Organspende entschieden haben. Vorallem in solchen Fällen, wenn ein gesunder, junger Mensch bei einem unfall stirbt und viele Organe noch intakt sind. Er wird dann warscheinlich nicht so ausgenommen, wie ein freiwilliger Organspender, aber das ein oder andere Organ wird in so einem Fall sicherlich "heimlich" entnommen
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SnowLeopard
Anmeldungsdatum: 14.01.2007
Beiträge: 364
Neuer BeitragVerfasst am: Di Mai 20, 2008 11:08:27 Titel: Antworten mit Zitat
Ich habe auch schon ewig einen Organspendeausweis und ich vertraue darauf, dass in der EU alles "mit rechtenDingen abläuft".
Wie tot ist man, wenn man hirntot ist: TOT. Da das Gehirn wirklich alles steuert, ist man auch wirklich tot! Deshalb mache ich mir jedenfalls keine Gedanken!
Ich finde aber- meine Meinung und ich gestehe jedem eine andere zu- dass man nur ein Organ bekommen dürfte, wenn man einen Organspendeausweis hat. Einerseits selbst nach dem tot alles "sinnlos" beerdigen lasse und Angst haben, dass man nicht tot ist, aber wenn man selbst in der Not ist, alles gern nehmen. Das ist irgendwie unsozial!
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marie
Anmeldungsdatum: 15.04.2008
Beiträge: 49
Wohnort: Hamburg
Neuer BeitragVerfasst am: Do Mai 22, 2008 11:30:26 Titel: Antworten mit Zitat
Hallo Hanno,
du hast Recht, ich habe über Organhandel und nicht über das eigentliche Thema Organspende geschrieben.
Eine der größten Herausforderungen, die das Thema Organtransplantation an uns stellt, liegt darin, daß letztlich jeder Mensch auf seine eigene Verantwortung und Entscheidungsfreiheit verwiesen wird. Hier kann deshalb eine große Unsicherheit verspürt werden, da man sich von der Tragweite der möglichen Überlegungen überfordert fühlt. So braucht eine Entscheidung gerade in diesem Bereich nicht endgültig zu sein, sondern kann auch als ein Markstein auf dem Wege einer inneren Entwicklung verstanden werden. (Deshalb brauchte ich einige Tage um mich durchzuringen mich dem richtigen Thema, nämlich das Spenden von Organen zu stellen)
Was wird überhaupt gespendet, was sind alles Organe ? Man kann nämlich als Lebender und als Toter Organe spenden.
... Blut, reproduzierbare Zellen (Knochenmark und Eizellen, z.B.)
... Organe mit einer hohen Regenerationsfähigkeit wie die Leber und die Niere.
... Von Toten werden Organe und Gewebe transplantiert: z.B. Bauchspeicheldrüse, Blutgefäße, Darm, Gehörknöchelchen, Haut, Herz, Herzklappen, Hornhaut der Augen, Knochengewebe, Knorpelgewebe, Leber, Lunge, Niere, Sehnen und Teile der Hirnhaut.
Ausserdem das PRO und CONTRA ist besonders heikel, heute medizinisch-technisch Mögliche fordert zu einer klaren Rechenschaft über den eigenen ethischen und moralischen Standort heraus. Gesetzliche Regelungen (ab wann ist man tot, Hirntotdefinition, etc.) ersetzen die Entscheidung der Organtransplantation nicht, sind eher notwendig um Missbrauch einzugrenzen und das allgemeine Problembewußtsein zu schärfen. Bedenklich sind unter anderem die Gesichtpunkte der Zweckdienlichkeit, wie sie der sogenannten Hirntoddiagnostik anhaften.
Welchen Problembewußtsein? (QuelleProf. Dr. med. F. W. Eigelr , Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Transplantationszentren e.V.)
>> Die Überlebensrate (Funktionsfähigkeit) der Organe nach der Transplantation liegt bei ca. 70% (nach 10 Jahren liegt sie bei ca. 50%)
>> Es gibt die lange Wartezeiten auf ein Organ die mit Angst und Hoffnung belegt sind. Ein Zustand der innerer Alarmbereitschaft.
>> 1/3 der Wartenden stirbt während dieser Wartezeit auf ein Organ. Also 1/3 oder 1/4 der bedürftigen Patienten können aber transplantiert weden.
>> Der sogenannte Bedarf an Organen ist etwa 2 bis 4 mal grösser als das "Angebot". (Die Verkehrstote in Deutschland ist rückläufig. Quelle: Wikipedia)
>> Nach der Operation entsteht eine sogenannte "Abhängigkeit" vom operierenden Zentrums (Klinik, Hospital) da viele Kontrollen regelmässig durchgeführt werden müssen. (Entfernung des Wohnortes zum Zentrum können Schwierigkeiten bis ins Soziale hineintreten, eine psych.-menschliche Beratung auch der Angehörigen muss stattfinden, da diese für den Patienten als Stütze darstellen)
>>Die Individualisierung wird aufrechterhalten durch die Inmunabwehr: lebenslängliche Einnahme von Medikamenten, um die Abstossung des Organs zu unterdrücken. Dadurch erhöhte Infektanfälligkeit und erhöhte Tumorrate.
>> Die Auseinandersetzung zwischen Empfängerorganismus und neuem Organ ist sehr komplex und ist nicht allein ein technisch-medikamentöses Problem: Wesensveränderungen treten auf, das Beziehungsgeflecht zwischen Seele, Geist und Körper ist nachhaltig verändert. (Obwohl diese nach anderen Operationen auch auftreten können: z. B. Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnis- und Schlafstörungen, psych. Krankheitsbildern.)
Dann sollte man sich selber fragen und herausfinden was bedeutet eigentlich Gesundheit, Krankheit, Leben und Tod? Und sind wir verpflichtet etwas zu tun, weil es machbar ist? Sollte man dankbar sein, wenn mir ein Organ von einem anderen Menschen freiwillig und aufrichtig gespendet wird? Gibt es eine Bringschuld? (Soziale Pflicht, Christiliche Pflicht? Also Nächstenliebe?)
Exclamation ... bis hierhin bin ich gestern gekommen, bis hierhin kann ich diskutieren. Dann habe ich in Wikipedia und andere Internetseiten geschmökert. Und bin auf Skurriles gestossen... bin aber bei weitem nicht fertig mit meiner Meinungsbildung...
Von Wikipedia übrigens habe ich gelesen, dass die Katholische wie die Evangelische Kirche dabei sind ihre kritische Stellungnahme von 1950 zu revidieren:
Nachdem von kirchlicher Seite aus bis in die 1950er Jahre mit Blick auf das Verstümmelungsverbot von Leichnamen die Organspende abgelehnt wurde, wird heute von allen großen kirchlichen Gemeinschaften in Deutschland die Ansicht vertreten, dass die altruistische, der Nächstenliebe entspringende Entscheidung zur Organspende Vorrang habe vor der körperlichen Integrität des Leichnams. Hingewiesen wird lediglich auf die Notwendigkeit eines angemessenen und würdevollen Umgangs mit dem toten Spender sowie außerdem auf die Autonomie des Spenders und die Freiwilligkeit seiner Spende. Unter anderem aus diesem Grund wird auch das Modell einer Widerspruchsregelung kritisch betrachtet. Quelle: Wilhelm Korff, Lutwin Beck, Paul Mikat (Hg.): Lexikon der Bioethik. Band 2, Gütersloh 2000, Seiten 813-815, ISBN 3-579-00264-3
Auch aus Wikipedia eine interessante Nachricht vom 25 August 2007 aus der Zeitung DIE WELT: die Universitätsklinik Kiel steht wegen Lebertransplantationen an Ausländern unter Manipulationsverdacht. Mehreren Patienten aus Saudi-Arabien sollen Spenderlebern eingepflanzt worden sein, die für wartende Europäer vorgesehen waren. Quelle: Die Welt: "Reiche Araber nehmen Europäern die Spenderorgane weg - Dubiose Geschäfte mit Spenderorganen"
Karins posting von Renate Greinert und ihren Sohn hat mich sehr berührt ... ich lese grade eine Broschüre eines Arztes Paolo Bavastro (mehr Infos http://www.bavastro-praxis.de/publikationen.htm) über das Hirnversagen, total interessant. Bin aber bestimmt erst am Wochenende damit fertig (bis ich es richtig kapiere und wiedergeben/formulieren kann) also werde ich mein nächsten wichtigen Punkt nächste Woche über den Hirntod und vielleicht die Problematik der Organtransplantation, erst später posten können.
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Viele Grüße!
Marie
Medizinmann99:
Hier noch ein Link über das Thema:
http://www.initiative-kao.de/
stjdjj:
Die Seite ist oben schon angegeben. ;)
Medizinmann99:
In der Tat !! :-D-:
Medizinmann99:
Aus dem Rundbrief der Initiative Information, Natur, Gesellschaft:
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Sehr geehrte Damen und Herren, Liebe Freunde
Heute einige Infos zum Thema Organentnahme.
Schon 2004 haben wir einen Artikel dazu ausgesandt, heute senden wir ihnen diesen nochmals und einen ergänzenden 2. Teil, welcher noch viele weitere Infos enthält.
Werner Hanne aus Stuttgart macht zu diesem Thema auch Vorträge (siehe Termine) und war vor kurzem bei einem Gespräch mit Jo Conrad. Hier der 37 Min. Film:
http://bewusst.tv/2011/09/organe-spenden-besser-nicht/
Liebe Grüße
Fritz Loindl
Termine:
18.10.2011 – Vortrag: Organspende kritisch betrachtet – mit Werner Hanne - in D-74336 Brackenheim-Hausen - Infos und Einladung HIER:
http://www.initiative.cc/vortraege/2011_10_18_Organspende.pdf
Siehe weiters:
http://www.initiative.cc/Artikel/2004_06_28%20Organentnahme.htm
http://www.initiative.cc/Artikel/2011_10_08_organentnahmen.htm
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