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Grundlegende Überlegungen zu MM

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Medizinmann99:
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Morbus Meulengracht

Es handelt sich hierbei um eine Störung in der Verarbeitung des Bilirubins. Bilirubin ist ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin und entsteht beim Zerfall von roten Blutzellen. Bei der Entstehung von Bilirubin ist es noch wasserunlöslich. Daher kann dieses Bilirubin, man spricht hierbei vom indirekten Bilirubin, im Blut nur an Eiweiß gebunden transportiert werden. Die Ausscheidung ist nur als wasserlösliches, so genanntes direktes Bilirubin möglich. In der Leber wird indirektes Bilirubin zu direktem Bilirubin durch ein Enzym, die UDP- Glukuronosyltransferase, umgebaut.

Dem Morbus Meulengracht liegt ein autosomal rezessiv vererbter Defekt dieses Enzyms zu Grunde, sodass dieses Enzym in geringerer Menge und geringerer Aktivität (ca. 30 % des Normwertes) dem Körper zur Verfügung steht. Die Erkrankung betrifft mehr Männer als Frauen und manifestiert sich meist nach der Pubertät. Sie betrifft ungefähr 2 - 5 % der Bevölkerung.
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Medizinmann99:
Mal eine dumme Frage die Logik sagt mir nun warum kann ich dann nicht einfach dieses wundersame Enzym künstlich zu mir nehmen und damit dieses Problem beseitigen? Bzw. dieses irgendwie in die Leber einbringen.

fenris:
ich weiss nur, dass es nicht möglich ist...
warum das so ist, weiss ich auch nicht
Das enzym steuert die produktion der Glucuronsäure , die dann das bili umwandelt.
selbst diese Glucuronsäure kann man schlecht dort hin bringen wo sie gebraucht wird.
Ist ja schon bei glut so ein theather mit magensaftresistenten kapseln usw...

lies dir mal folgenden text durch und sag mir, ob ich das richtig verstanden habe...
ist das richtig, dass sie dort zwei mittel nennen, die die udp stärken...
an einigen stellen haben sie sich ein bisschen kompliziert ausgedrückt und dakomme ich mit meinem englisch nicht weiter...

hier der link:
http://carcin.oxfordjournals.org/cgi/content/full/23/8/1399

Medizinmann99:
Hallo,

werde es mir durchlesen mal sehen wie weit ich es kapiere.

Wenn also nur die UDP (UDP- Glukuronosyltransferase) gestört ist, was für eine Rolle spielt dann noch die GST (Glutathion-S-Transferase)?
Die Medizin-Narren müssen scheint mir für alles auch Alternativbegriffe verwenden um es künstlich zu verkomplizieren:

-->Glutathionreduktase
-->Glutathionperoxidase

Ist das dasselbe oder meinen die o.a. 2 Begriffe Teile des gesamten Glutathion-Entgiftungsprozesses?

Wir müßten mal versuchen das alles zunächst mal allgemeinverständlich darzulegen. Dazu sind die Medizin - Narren ja generell nicht in der Lage, scheint mir...

Liebe Grüße

Medizinmann

Medizinmann99:
Da wird also von diesem Stoff hier gesprochen:

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Sulphoraphan (1-Isothiocyanat-4-(methylsulphinyl)butan]) ist eine natürlicherweise in Pflanzen vorkommende chemische Substanz (Phytochemikalie) und als solche ein Bestandteil der menschlichen Nahrung.

Sulphoraphan, ein starkes (indirektes) Antioxidans, wurde erstmals 1992 von Dr. Paul Talalay und Kollegen an der Johns Hopkins Universität in Baltimore isoliert und beschrieben. Der sekundäre Pflanzenstoff kommt insbesondere in Kreuzblütengewächen wie Kohl und Broccoli vor. Im Unterschied zu Vitamin C, Vitamin E oder beta-Karotin neutralisiert der Wirkstoff freie Radikale nicht direkt sondern indirekt, indem es als Sulforaphane-Glucosinolat-Vorläufer sogenannte "Phase-II-Entgiftungsenzyme" aktiviert. Hierdurch werden nachhaltige antioxidative Abwehrmechanismen des Körpers in Gang gesetzt.

In verschiedenen Studien konnte sowohl in der Zellkultur als auch in Tierversuchen eine auf Tumorzellen hemmende Wirkung von Sulphoraphan nachgewiesen werden. Hierbei sollen bestimmte Komponenten von sich teilenden Krebszellen, die sogenannten Mikrotubuli, von Sulphoraphan zerstört werden, was in Folge zum Niedergang der Krebszelle führt.

Zudem soll der Wirkstoff noch keimtötende Wirkung auf den Magengeschwür-Verursacher Nr. 1 Helicobacter pylori haben und zwar auch gegen solche Stämme, die gegen gängige Antibiotika Resistenzen gebildet haben.
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Literatur

    * Gamet-Payrastre L, Li P, Lumeau S, Cassar G, Dupont MA, Chevolleau S, Gasc N, Tulliez J, TercŽ F. "Sulforaphane, a naturally occurring isothiocyanate, induces cell cycle arrest and apoptosis in HT29 human colon cancer cells". Cancer Research 2000;60:1426-33.
    * Chung FL, Conaway CC, Rao CV, Reddy BS. "Chemoprevention of colonic aberrant crypt foci in Fischer rats by major isothiocyanates in watercress and broccoli" Proceedings of the American Association for Cancer Research 2000;41:660.
    * Kohlmeier L, Su L. "Cruciferous vegetable consumption and colorectal cancer risk: meta-analysis of the epidemiological evidence". FASEB Journal 1997;11(3):A369.
    * Zhang Y, Kensler T, Cho CG, Posner GH, Talalay P. "Anticarcinogenic activities of sulforaphane and structurally related synthetic norbornyl isothiocyanates" Proceedings of the National Academy of Science USA 1994;91:3147-50.
    * Beecher CWW. "Cancer prevention properties of varieties of Brassica oleracea: a review" Amer J Clin Nutr 1994;59 (suppl):1166S-70S.
    * Zhang Y, Talalay P, Cho CG, Posner, GH. "A major inducer of anticarcinogenic protective enzymes from broccoli: isolation and elucidation of structure" Proceedings of the National Academy of Science USA 1992;89:2399-2408.

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Weblinks

    * bio.com: UIC Researchers Show How Cancer-Preventing Foods Work (engl.)
http://www.bio.com/newsfeatures/newsfeatures_research.jhtml?cid=12500013

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Pflanzenextrakt hemmt Krebswachstum in spätem Stadium
Sulforaphane soll zur Prävention und Behandlung angewandt werden

Champaign, Illinois (pte/02.09.2004/13:10) - Ein wohlbekannter Anti-Krebs-Wirkstoff in bestimmten Gemüsesorten hat seinen Ruf noch verbessert. Die Komponente, die in Brokkoli und anderen Gemüsesorten vorkommt, die zu den Kreuzblütlern gehören, scheint das Krebswachstum im späten Stadium zum Erliegen zu bringen. Laut Keith Singletary von der Universität von Illinois in Urbana-Champaign http://www.uiuc.edu/index.html und dem Doktoratsanwärter Steven Jackson kann das darin vorkommende Sulforaphane (SUL) zur Prävention und Behandlung von Brustkrebs eingesetzt werden.

"Dies ist das erste Mal, dass eine Untersuchung zeigt, wie die natürliche Pflanzenchemikalie Sulforaphane die späten Stadien der Krebsentwicklung hemmt, indem sie die Komponenten der Zelle, die Mikrotubulen genannt werden, spaltet", führte Singletary die Wirkungsweise des Stoffes aus. "Wir haben überrascht und erfreut zur Kenntnis genommen, dass SUL das Wachstum von Brustzellen hemmt, die schon karzinomatös sind." SUL ist in Gemüsesorten wie Brokkoli, Kohlsprossen und Kohl reichlich vorhanden. Durch das Kauen werden die Zellwände zerstört und das SUL wird im Körper freigesetzt.

Singletary und Jackson haben Kulturen bösartigen menschlichen Brustkrebses dem SUL ausgesetzt. Innerhalb weniger Stunden hat SUL die Zellteilung blockiert und Mikrotubulen gespaltet. Die Mikrotubulen sind lange, schlanke Zylinder, die aus dem Protein Tubulin bestehen, das für die Abgrenzung duplizierter Chromosomen während der Zellteilung essenziell ist. "Bis jetzt ist aber nicht klar, ob die erforderliche Dosis, um eine Inhibition der Tubulin-Polymerisation zu erzeugen, höher ist als die mit der Nahrung aufgenommene Menge", schreiben Jackson und Singletary in ihrem Bericht.

"Die Erkenntnisse könnten hilfreich sein für die Entwicklung neuer Präventions- und Behandlungsstrategien gegen Brustkrebs", so Singletary. "Zum Beispiel könnte die Aufnahme von SUL in Kombination mit bestimmten natürlichen Komponenten oder Medikamenten die anti-kanzerogene Wirkung noch verstärken und Nebenwirkungen reduzieren." Angaben der American Cancer Society (ACS) zufolge macht Brustkrebs dieses Jahr 15 Prozent aller Krebstodesfälle bei Frauen aus, und an die 275.000 neue Brustkrebsfälle werden in den USA dieses Jahr diagnostiziert werden. Obwohl die Überlebensraten gesteigert werden konnten, sucht die ACS nach neuen Strategien, die die Chemotherapie mit anderen Behandlungsmethoden kombinieren, um die toxischen Effekte zu reduzieren. (Ende)
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